Die Geschichte von Großhartmannsdorf und dem Erbgericht!
Bis weit in das 12. Jahrhundert war unser Erzgebirge von dichtem Wald bedeckt. Es führten nur wenig Kammweg nach Böhmen,
diese wurden hauptsächlich von Händlern und Führleuten benutzt, um Salz zu befördern. Die bäuerliche Besiedlung unseres
Landes, erfolgte von West nach Ost und setzte sich nach 1100 an der Saale fort. Jeder Siedler bakamm vom "Laktor", eine
Beauftragten der damaligen weltlichen oder geitslichen Grundbesitzer, eine "Hufe". Eine Hufe war ein ca. 19 Hecktar großes
Landstück, welches die Siedler bewirtschaften konnten, um ihre Familie zu ernähren.
1168 wurden die ersten Silbererze im damaligen Christiansdorf, heute Freiberg, entdeckt. Daraus entwickelte sich schnell ein
Absatzmarkt für Erzeugnisse der Bauern.
1368 wurde zum erstenmal unser Dorf in einem Kaufbrief eines Gutes als "Hartmanstorph" erwähnt.
1457 wird erstmals eine Urkunde, mit der Dietrich von Schönberg, dem Freiberger Jungfrauenkloster einen Zins vermachte, von
"Grossen Hartmansdoff" gesprochen.
Bis 1375 soll eine Hälfte von Großhartmannsdorf der Benediktiner-Abtei von Chemnitz gehört haben. Jedoch sind die
Besitzverhältnisse der anderen Hälfte nicht in Erfahrung zu bringen.
Das mittelalterliche Dorf wurde durch mehrere Grundherren mit einem dazugehörigen Rittergut beherrscht. Der Grundbesitz wurde
vielfach ererbt oder käuflich erworben. Im Zeitraum von 1375 bis 1730 kauften einflußreiche Feudalherren, aber auch durch den
Silberbergbau zu Reichtum gelangte Familien von Freiberg, Grundbesitz, sowie die Ländereien des Rittergutes von
Großhartmannsdorf.
zum Beispiel:
Bis 1656 waren erbliche Richter für die Rechtsprechung im Dorf verantwortlich. Der letzte Erbrichter Paul Schmidt verpachtete im
selben Jahr das Erbgericht mit der Schlacht- und Schankgerechtigkeit an die Herren von Alnbeck. Als "Vizerichter" wurde der
Schenkwirt Michael Matthes eingesetzt.
1657 verkaufte Paul Schmidt das Erbgericht an Frau Obrist-Leutnant Eckardt
1658 kam die Gerichtsbarkeit zum Rittergut und somit zu Lehnsherren.
Carl Adolph von Carlowitz veranlasste auch den Neubau des Erbgerichts. Ein weiterer Um- bzw. Ausbau erfolgt am 04.10.1867.
1901 ist diese Einkehrstätte als "Helbig's Gasthof" bekannt.
Vor dem 1. Weltkrieg (1914-1918) kauft Kurt Klotsche den Gasthof mit ca. 5 Hecktar Landwirtschaft,
auch eine Metzgerei gehörte einst dazu.
1956 erfolgte ein Besitzwechsel zur Maschinen-Traktoren-Station (MTS). Anfang der 70er Jahre übernahm der "Konsum" das
gesamte Anwesen. Die beliebte Einkehrstätte bekam den Namen "Neues Leben".
1993 kaufte Familie Horst Pierschel die Gaststätte und nach umfangreichen Umbaumaßnahmen und neuer
Einrichtung entstand auf historischem Boden die Gaststätte und Pension "Erbgericht" Großhartmannsdorf.
Gaststätte & Pension
Erbgericht
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Gaststätte & Pension
Erbgericht
1375
Die Herren von Waldenburg und Wolkenstein
1434/44
Apel Vitzthum
1490
Rudolph von Bünau und Heinrich Weichardt
1524
Familie von Alnpeck
1676
Casper von Schönberg
1720
Paul Selig
1730
Übernahme durch Versteigerung von Carlowitz, die fast 200 Jahre im Dorf regierte
1945
durch Bodenreform enteignet und aufgeteilt